Vorbereitung
Mal wieder typisch für uns - der Urlaub steht vor der Tür, und wir wissen nicht, was wir mit der freien Zeit anfangen sollen. Auf Empfehlung einer Freundin schauen wir uns an, was noch für Kreta geht. Das Hotel ist schnell gebucht. Nun Koffer packen, Pocket-Queries erstellen und auf die Geräte spielen, und los. Glücklicherweise bekamen wir im Vorfeld eine unerwartete Menge an Reiseführern ausgeliehen, von denen wir die wichtigsten mitnehmen.Montag, 20. August 2012
Sonnenuntergang bei Plakias |
Gelernt: 40 Stunden am Stück wach bleiben geht, macht aber keinen Spaß.
Dienstag, 21. August 2012
Wir sind ziemlich fertig, und verbringen den Tag am Strand. Kein Cache kann uns locken, aber wir planen grob die nächsten beiden Tage.Gelernt: Beim Aufbruch unter den Liegen schauen, ob da vielleicht noch eine Taucherbrille liegt...
Mittwoch, 22. August 2012
Blick auf "Stairway to Heaven" |
Unsere erste Wanderung in der spätsommerlichen Hitze Kretas. Wir parken bei GC3JNDY, und wandern östlich des Megalopótamos zum Strand von Preveli. Hier winkt unser erster T5-er "Stairway to Heaven", den wir nach einer kniffligen Schwimm-Kletter-Kombination erfolgreich loggen können. Weiter geht es über den überlaufenen Palmenstrand vorbei an Preveli View Deluxe und Megalopótamos zurück zu unserem Auto.
Gelernt: In der Mittagshitze laufen nur Verrückte, so wie wir.
Donnerstag, 23. August 2012
Patsos-Schlucht |
Nach einem Besuch in der kleinen Kappelle von Agios Antonios beschließen wir, bei Drimos zu essen. Obwohl das Lokal den Eindruck einer echten Touristenfalle macht, ist das Essen sehr gut.
Gelernt: Es gibt schöne Ecken, die nicht im Reiseführer stehen.
Freitag, 24. August 2012
Die Schlucht führt nur wenig Wasser |
Mit Wanderstiefeln und den Trecking-Stöckern sind wir gut ausgestattet, haben aber gerade im obersten Teil, den sogenannten Xyloskalo, gewaltige Probleme mit den glatten Steinen. Ständig droht Rutschgefahr. Beim Laufen guckt man auf den Weg, sonst wird's schnell gefährlich. Wir bleiben also immer wieder für ein paar schnelle Fotos stehen.
Der obere Teil der Schlucht ist atemberaubend. Wald und Felsen bieten eine einzigartige Kulisse, es gibt viele interessante Details zu entdecken. In der Hitze verbrauchen wir Unmengen von Wasser. Jeder hat eine 1.5l Flasche, die bei jeder Gelegenheit nachgefüllt wird. Relativ spät kommen wir im verlassenen Dorf Samaria an.
Unten wird es grandios... |
Am Ende des Nationalparks haben wir die Möglichkeit, für €1,50 den Bus zur Fähre zu nehmen. Blöder Stolz, und außerdem ist dies unsere einzige Chance, den Tradi bei Agia Roumeli zu heben.
Wir geben also unser Letztes, und schaffen es tatsächlich. Der Cache wird hektisch gefunden. Wir haben sogar noch Zeit für einen Freddo Espresso in einer Taverne, und können zumindest die geschundenen Füße im Mittelmeer abkühlen.
Geschafft! |
Nach einer abenteuerlichen Bustour durch enge kretische Dörfer kommen wir schließlich todmüde, aber wohlbehalten im Hotel an.
Samstag, 25. August 2012
Ein Tag zum Verschaufen, also Strand. Zur Zerstreuung soll er einen Cache haben - also auf zum Strand von Ammoudi. Den Cache heben wir pünktlich zum Sonnenuntergang - schön.Sonntag, 26. August 2012
Eselpfad |
An den Pfad schließt sich die "Poros Gorge" an. Wir stoßen in die Schlucht vor, und versuchen einen Rundweg über die Caches auf Nisi zu machen. Leider ist in unseren OSM-Karten der Weg nicht eingezeichnet. Unsere Wasservorräte erreichen einen kritischen Punkt, und wir drehen vorsichtshalber um. Hinterher sehen wir: das war die richtige Entscheidung.
Nach einer kurzen Autotour suchen wir noch einen Cache in einer alten Nekropole, nahe einer vermutlich 2000 Jahre alten Platane.
Ein Abendessen mit Blick auf die Ruinen von Lappa rundet den Tag ab.
Gelernt: Nicht auf Verdacht nach Wegen suchen.
Montag, 27. August 2012
Wir gönnen uns keine Ruhe. Über den Cache von Frangokastello machen wir uns auf in Richtung Westen. Dort gibt es ab Alonia einen Rundweg mit sage und schreibe 7 Caches. Es winkt schöne Aussicht auf das Mittelmeer, und schattige Wege unter Pinien.Die Anfahrt ist abenteuerlich: zunächst geht es steile Serpentinen hinauf, und anschließend über eine klappernde Brücke über die hier 130m tiefe Aradena-Schlucht. Von dieser Brücke aus kann man Bungee springen.
Wanderweg auf Kreta |
Dummerweise finden wir nicht den Weg zum nächsten Cache - wir stehen vor einem verschlossenen Gatter und einem Wachhund an der Leine. Der wedelt zwar freundlich mit dem Schwanz, aber trotzdem...
Wir entschließen uns, die Runde rückwärts abzulaufen.
Der Weg ist absolut abenteuerlich. Ohne die roten Farbkleckse und unsere Nachtcache-Erfahrung hätten wir etliche Probleme.
Wir arbeiten uns vor bis zum Cache an der Kreuzung - aber von einem kreuzenden Weg ist absolut keine Spur: wir stehen vor einem wirren Steinfeld ohne erkennbare Strukturen.
Wir sind vorsichtig, und entschließen uns dem markierten Pfad zum Aussichtspunkt Agios Pavlos zu folgen.
Aussicht bei Agios Pavlos |
Insgesamt wieder eine sehr schöne Tour, wenn auch der versprochene Schatten der Pinien sehr sparsam ausfiel.
Auf dem Rückweg gab es bei Endeavor noch eine sehr schöne Schwimm-Kletter-Übung zu absolvieren.
Gelernt: Wanderwege auf Kreta sind nicht so leicht zu entdecken, wenn sie nicht markiert sind.
Dienstag, 28. August 2012
Wir gönnen uns einen Tag Erhohlung am Strand von Souda. Es hat gewaltig angefangen zu wehen (mindestens 6, in Böen 8), und dieser Strand soll halbwegs windgeschützt sein. Ist er auch, aber leider ist er auch gut und lautstark belegt.Irgendwie gefiel uns die Einsamkeit der Berge auch ganz gut...
Mittwoch, 29. August 2012
Es wird langsam Zeit, sich mit der Geschichte Kretas zu beschäftigen. Wir besuchen die Ruinen von Phaestos. Beeindruckend, wenn auch leicht verwirrend. Zwei Ladungen Busse sind gerade abgefahren, und es ist ziemlich ruhig hier. Die Ruinen sind weitgehend im Fundzustand - nur hier und da ist etwas gesichert. Es gibt mehrsprachige Informationstafeln, aber keine Führungen.Nach den Ruinen besuchen wir noch den nahe gelegenen Cache, und machen uns auf den Rückweg.
Triopetra |
Der nächste Halt ist dann wenige Kilometer weiter bei Triopetra - auch hier ist ein Cache auf den Klippen verborgen.
Leider stürmt es gewaltig: bei Böen um Sträke 10 können wir uns kaum am Strand halten. Der Wind ist so stark, dass er Kiesel vom Strand aufwirbelt, die uns ziemlich zu schaffen machen. Unter diesen Bedingungen sind uns die Klippen zu gefährlich - stattdessen futtern wir lecker Fisch in der Taverne am Strand.
Der Rückweg zum Hotel dauert etwas länger - die Kombination aus Oregon 450 und OSM-Kartenmaterial bietet eine durchaus brauchbare Navigationslösung für's Auto, erfordert aber gelegentlich Allradantrieb... oder lange Umwege, wenn man den nicht hat.
Donnerstag, 30. August 2012
Es lockt noch ein FTF: die Prassano Gorge. Wir sind zwar etwas müde, aber dennoch machen wir uns auf den Weg. Die Schlucht ist nicht schlecht, sie wirkt wie eine Kleinausgabe der Samaria-Schlucht. Wir hätten diese zuerst machen sollen - das hätte einen netteren Spannungsbogen ergeben.Freitag, 31. August 2012
Es ist wieder Zeit für einen Strandtag. Wir fahren zum Strand von Shinaria. Dort gibt es zwar keine Caches, aber man ist windgeschützt, und kann fantastisch schnorcheln.Samstag, 01. September 2012
Ruinen von Moni Katholiko |
Wir halten am Kloster Moni Gouverneto, und beginnen den Abstieg in die Schlucht. Uns fällt am Einstieg eine Informationstafel auf. Den Mönchen ist die gesamte Schlucht heilig. Deshalb wird um angemessene Kleidung und entsprechendes Benehmen gebeten. Also verlängern wir unsere Hosen, und machen uns an den Abstieg. Auf dem Weg in die Schlucht begleitet uns eine Horde deutscher Touristen der übelsten Sorte - lautstark und randalierend. Wir sind jedes Mal froh, wenn wir sie abhängen können.
Mit der Monastery Cove können wir dann aber doch unseren verdienten FTF abstauben. Auf dem Rückweg haben wir dann vom 3 Monasteries Cache einen fantastischen Ausblick auf Moni Katholiko. Stille liegt über dem Tal, vereinzelt hört man einen Vogel oder das Glockengeläut von Ziegen. Eine einzigartige Atmosphäre.
Auf dem Rückweg wollten wir noch den Cache bei Agios Triados mitnehmen, und das Kloster besichtigen. Überraschung: das auf dem Hinweg noch so verschlafene Kloster wimmelt von Menschen, zahllose Polizisten und Sicherheitskräfte bestimmen das Bild, die Mönche lassen niemanden in's Kloster. Auf Nachfrage erzählt uns ein freundlicher Polizist, dass der Patriarch von Konstantinopel zu einem Besuch erwartet wird. Wir beschließen, nicht auf Seine Allheiligkeit zu warten, und stattdessen den Rückweg anzutreten.
Nach einem kurzen Badestopp in Georgioupoli erleben wir ein tolles Beispiel kretischer Gastfreundschaft und Heimatliebe.
In Argiroupolis erhalten wir eine sehr persönliche und umfangreiche Ortsführung von einem Einheimischen - es geht quer durch Gassen und Gärten, Pflanzen, Kräuter sowie Relikte der Römer und Venezier werden stolz demonstriert. Wir besuchen mehrere Kapellen mit schönen, alten Fresken und Ikonen. Krönender Abschluss ist das Besteigen des Uhrturmes - wir dürfen sogar die Turmuhr aufziehen.
Gelernt: Die besten Tage kann man nicht planen.
Sonntag, 02. September 2012
Noch einmal erholen wir uns am Strand von Shinaria. Unser Freddo Espresso wird an die Liege gebracht - Luxus pur. Nach dem Kofferpacken belohnen wir uns noch mit einem Cocktail an der Hotelbar.Montag, 03. September 2012
Das war's für dieses Mal - wir verlassen die Insel schweren Herzens. Wir haben viel gesehen und erlebt. Bei unseren 38 Caches hatten wir insgesamt 3 FTF. Unsere Terrain-Statistik hat sich gewaltig erhöht, und wir haben viele Favoritenpunkte vergeben.Fazit
Segelfalter auf Meerzwiebel |
Unsere TODO-Liste ist noch nicht abgearbeitet.
Klasse Blogbericht ! Genau das hab ich für meinen Kreta-Urlaub gesucht :)
AntwortenLöschenDanke und Grüße!
Martin